Bereits seit vielen Jahren wird Eigenblut erfolgreich zu Therapiezwecken verwendet, um beispielsweise die Wundheilung anzukurbeln und somit bessere Heilungsergebnisse zu erzielen. Das PRP-Verfahren (PRP = platelet rich plasma, was soviel bedeutet wie plättchenreiches Blutplasma) ist hier eine sehr beliebte Methode, die in der Naturheilkunde, aber auch in der Schulmedizin ihren festen Platz hat.
Wir setzen das PRP-Verfahren bereits seit Jahren sehr erfolgreich zur Wundheilungsförderung nach mund-, kiefer- oder gesichtschirurgischen Eingriffen ein und sind von den Ergebnissen immer wieder begeistert.
Was ist PRP?
PRP steht für plättchenreiches Blutplasma (auf Englisch: platelet rich plasma) und ist eine hochmoderne Methode zur Verstärkung der Wundheilung.
Plättchenreiches Blutplasma wird aus dem Eigenblut des Patienten gewonnen und ist konzentriertes Plasma, das auf die Wunde aufgetragen wird. In dem Konzentrat befinden sich zahlreiche körpereigene wachstumsfördernde Stoffe, sogenannte Wachstumsfaktoren, die die Zellerneuerung und die Heilung von Wunden ankurbeln und zu besseren und deutlich schnelleren Heilungsergebnissen führen.
Bereits in den 1960er Jahren wurde die fördernde Wirkung von Eigenblut bei der Behandlung von Wunden entdeckt. Und auch in der Naturheilkunde war die Eigenbluttherapie eine bereits seit Jahrzehnten anerkannte Methode. Doch erst erst in den 1990er Jahren hat der US-amerikanischen Chirurg Robert Marx das PRP-Verfahren weiterentwickelt und dessen Wirksamkeit wissenschaftlich bestätigt. Dabei untersuchte er Methoden, die beim Ein- bzw. Zusammenwachsen von Knochentransplantaten förderlich sind und fand dabei heraus, dass aus Blut gewonnenes Plasma den Wachstums- und Heilungsprozess um ein Vielfaches fördert.
Das PRP-Verfahren wird heute vor allem in der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, aber unter anderem auch in der Sportmedizin, der Orthopädie sowie auch in der plastischen Chirurgie und ästhetischen Medizin angewendet. Unter anderem ist das PRP-Verfahren auch für seine effektive Anti-Aging-Eigenschaften bekannt und wird gerne zur Hautverjüngung als eine schonende Methode der Faltenbehandlung eingesetzt.
Vor allem in der Implantologie spielt der Einsatz der PRP-Methode eine große Rolle: Wunden rund um die Implantate heilen wesentlich schneller und der Knochenaufbau entwickelt sich unkomplizierter. Das alles trägt einerseits zu einer Erhöhung der Erfolgsquote der Implantat-Therapie bei und verringert zudem auch die Einheilzeit – was wiederum zu einer schnelleren Regeneration unserer Patienten führt.
Aber auch bei der Entfernung von Zähnen, einer Wurzelspitzenresektion oder bei einem kieferchirurgischen Eingriff wird das PRP-Verfahren gerne eingesetzt, um die Heilung und die Regeneration zu beschleunigen.
Die positiven Effekte des PRP-Verfahrens:
- Wundschmerzen werden verringert
- Schwellungen fallen weniger stark aus
- Wundheilung und Einheilung werden beschleunigt
- Infektionsrisiko ist stark reduziert
- Knochenregeneration wird gefördert
- Optimale Körperverträglichkeit wird gewährleistet
Da bei der PRP-Methode nur körpereigene Substanzen des Patienten verwendet werden, ist das Verfahren zu 100 % biologisch, sehr gut verträglich und löst keine Allergien oder Unverträglichkeiten aus. Zudem kann so auch komplett auf den Einsatz von tierischen Ersatzmitteln verzichtet werden.
Wie wird das Konzentrat hergestellt?
Die Wirkung des PRP-Konzentrats wird durch die Wachstumsfaktoren (= Stoffe, die für die Wundheilung zuständig sind) erzielt, die sich im Plasma des körpereigenen Blutes befinden.
Um diese Wachstumsfaktoren zu erhalten, entnehmen wir zunächst in unserer Praxis dem Patienten eine geringe Menge Blut aus der Armvene und lassen dieses durch ein spezielles Gerät direkt vor Ort zentrifugieren, also schleudern, wodurch sich die Bestandteile des Blutes trennen. Bei dem Prozess der Zentrifugation werden die Blutkörperchen und das Blutplasma voneinander getrennt. Das ganze dauert dank der heutigen Technologie nur wenige Minuten.
Wir entnehmen dann das Blutplasma und bereiten es so auf, dass diesem die körpereigenen, wachstumsfördernden Proteine entnommen und konzentriert werden. Das gewonnene Konzentrat, das übrigens eine gelbe Farbe aufweist, wird während eines operativen Eingriffs auf die zu regenerierenden Wundflächen in Form von Membranen, Pfropfen oder Flüssigkeit aufgetragen und kann dort anschließend bei der Wundheilung seine Wirkung entfalten.
Einsatzgebiete der PRP-Eigenbluttherapie
Der Einsatz der PRP-Methode zur Wundheilung ist in medizinischen Bereichen bereits seit vielen Jahren fester Bestandteil und konnte schließlich auch durch zahlreiche Veröffentlichungen und internationale klinische Studien wissenschaftlich bestätigt werden.
Verbesserung des Heilungsverlaufes in der Implantologie
Die fortschreitende Entwicklung der Implantat-Chirurgie lässt dem PRP-Verfahren eine immer größere Bedeutung zukommen. Durch den Einsatz von körpereigenen Wachstumsfaktoren können Wunden rund um die eingesetzten Implantate wesentlich schneller heilen und der Knochenaufbau kann sich günstiger entwickeln – und das bei einer optimalen Körperverträglichkeit. Die verkürzte Einheilzeit trägt schließlich auch entschieden zu einer schnelleren Regeneration der Patienten bei. Insgesamt bewirkt hier der Einsatz der PRP-Methode, dass wir mit diesem Verfahren generell bessere Behandlungsergebnisse erzielen können.
Weitere Einsatzgebiete zur Wundheilung
Aber auch in anderen Bereichen kann die PRP-Methode zur Wundversorgung erfolgreich angewandt werden, wie beispielsweise bei der Entfernung von NICOs und von Zysten, aber auch nach operativen Zahnentfernungen wie der Weisheitszähne oder nach einer komplexen Wurzelspitzenresektion. Und auch bei einem Sinuslift-Eingriff und einer Kieferknochen-Transplantation verringert der Einsatz der PRP-Methode das Risiko von postoperativen Entzündungen und Wundinfektionen und sorgt für eine schnellere Einheilung und geringer ausfallenden Schmerzen und Schwellungen.
PRP-Verfahren außerhalb der Wundheilung
Ferner wird das PRP-Verfahren unter anderem auch von Orthopäden, Sportmedizinern und Traumatologen für das Knie, die Schultern oder die Hüften zur schnelleren Regeneration und Heilung von Leiden wie zum Beispiel einer Arthrose oder bei chronischen Sehnenleiden eingesetzt. Und in der ästhetischen Medizin wird gerne auf PRP zur Bekämpfung von Falten zur Hautverjüngung zurückgegriffen. Beim sogenannten Plasmalifting oder Vampir Lifting werden die körpereigenen Wachstumsfaktoren in die Gesichtshaut, am Hals, aber auch auch am Dekolleté zur Faltenunterspritzung und Verbesserung der Hautstruktur eingebracht.
Gibt es Nachteile beim PRP-Verfahren?
Bei dem PRP-Verfahren handelt es sich um eine sichere Methode, die durch den Einsatz von körpereigenem Blut auch keine Gefahr der Krankheitsübertragung birgt und optimal vertragen wird. Gesundheitliche Risiken oder Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Lediglich muss beachtet werden, dass das PRP-Verfahren nicht uneingeschränkt bei jedem Menschen durchführbar ist:
So wird das PRP-Verfahren bei Menschen, die beispielsweise unter Hepatitis, Krebs oder HIV leiden sowie bei Schwangeren nicht durchgeführt.
Was kostet die PRP-Eigenbluttherapie?
Die Kosten richten sich stark nach dem Einsatzgebiet und dem Umfang der jeweiligen Therapie, wodurch hier pauschal leider keine Auskunft über die Kosten gegeben werden kann.
Wir erstellen Ihnen aber gerne vorab einen individuellen Therapieplan mit einem ausführlichen Kostenvoranschlag und klären all Ihre Fragen in einem persönlichen Gespräch.
Interdisziplinäre Expertise aus einer Hand
Dr. med. Thomas Franke hat sich in seiner jahrelangen Erfahrung als approbierter Arzt, Zahnarzt und Facharzt für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie ein umfangreiches Wissensrepertoire angeeignet.
Aus diesem ist sein spezieller Behandlungsansatz erwachsen, das bei seinen Patienten ganzheitlich ansetzt und interdisziplinär ausgerichtet ist.