Was hilft beim Schnarchen? Ursachen und Behandlung
Das Schnarchen (Fachkreise sprechen von Rhonchopathie) ist ein häufig auftretendes Problem, welches den Schlaf sowohl der betroffenen Person als auch ihres Partners beeinträchtigen kann. Hier finden Sie einige häufig gestellte Fragen und die entsprechenden Antworten, um Ihnen bei der Bewältigung und dem Verständnis des Schnarchproblems zu helfen.
Ursachen von Schnarchen
- Übergewicht: Fettansammlungen um den Hals können zu einer Verengung der Atemwege führen und das Schnarchen begünstigen. Wenn sich Fett im Bereich des Halses ansammelt, kann dies zu einer Verengung der Atemwege führen und somit dazu beitragen, dass man schnarcht. Durch das Zusatzgewicht entsteht Druck auf den Rachen, was zu einer Verengung der Atemwege führt. Aufgrund dessen entsteht eine Vibration im Gewebe, welche das charakteristische Schnarchgeräusch hervorruft.
- Alkohol und Beruhigungsmittel: Diese Substanzen tragen zur Entspannung der Muskeln im Rachen bei und begünstigen somit das Schnarchen. Wenn man sie vor dem Schlafengehen einnimmt, können diese besonders dazu beitragen, die normale Muskelspannung zu verringern und gleichzeitig die Atemwege verengen, was wiederum das Schnarchrisiko erhöht.
- Rückenlage beim Schlafen: Wenn sich die Position ändert, drücken sowohl die Zunge als auch das weiche Gaumengewebe nach hinten und blockieren so den Luftstrom in den Atemwegen. Durch diese Verengung der Atemwege steigt die Wahrscheinlichkeit für Schnarchgeräusche. Man kann das Schnarchen oft reduzieren, indem man seine Schlafposition verändert.
- Nasale Verstopfungen: Allergien und Erkältungen können zu einer Verengung der Nasenwege führen, was wiederum Schnarchen begünstigen kann. Immer wenn die Nase verstopft ist, atmet man oft durch den Mund, was zu einem höheren Risiko von Schnarchen führt. Um Erleichterung in solchen Situationen zu finden, könnte man Nasensprays oder Antihistaminika verwenden.
- Anatomische Besonderheiten: Die Atemwege können blockiert werden durch ein vergrößertes Gaumenzäpfchen oder eine Vergrößerung der Mandeln. Das Schnarchen wird durch diese körperlichen Merkmale verursacht, da sie eine mechanische Blockade bilden. Es könnte in manchen Fällen erforderlich sein, eine Operation durchzuführen, um Korrekturen vorzunehmen.
- Rauchen: Das Schnarchen kann schlimmer werden, da das Rauchen die Schleimhäute reizt und Entzündungen auslösen kann. Schnarchen kann durch eine Verengung der Atemwege verursacht werden, die auf entzündete und gereizte Zustände zurückzuführen ist. Daher kann das Aufhören des Rauchens nicht nur dazu beitragen, die allgemeine Gesundheit zu verbessern, sondern auch das Schnarchen reduzieren.
Behandlungsmöglichkeiten
- Therapieschienen: Eine nicht-invasive Behandlungsoption ist die Unterkieferprotrusionsschiene oder Schnarchschiene, die den Unterkiefer in einer leicht vorgezogenen Position hält. Diese Geräte erweitern die Atemwege und aktivieren die Muskulatur von Zunge und Weichgewebe, was das Schnarchen reduziert.
- Uvulo-Palato-Pharyngo-Plastik (UPPP)-Operation: Die Operation beinhaltet das Straffen von Teilen des Rachens, wobei das überschüssige Gewebe entfernt wird. Durch dieses Verfahren wird der obere Luftpassage gestärkt, die Geräusche des Schnarchens werden unter Kontrolle gehalten, und die Atemwege bleiben klar. Diese Methode zeigt bei etwa 80% der Patienten eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität.
- CPAP-Therapie: CPAP steht für „continuous positive airway pressure“ (kontinuierlicher Atemwegsüberdruck). Die Verwendung eines Geräts, das einen konstanten Luftstrom in die Atemwege liefert, ist eine häufige Methode zur Behandlung von Schlafapnoe und wird als CPAP bezeichnet. Diese Therapie sorgt dafür, dass die Atemwege während des Schlafs durchgängig bleiben und dadurch wird das Schnarchen vermieden.
- Kieferchirurgische Eingriffe: In schwerwiegenden Fällen können operative Maßnahmen wie die Umstellungsosteotomie (Vorverlagerung des Unterkiefers ggf. mit Vorverlagerung des Oberkiefers) erforderlich sein. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können mechanische Blockaden in den Atemwegen beseitigt werden, was zu einer Reduktion des Schnarchens führen kann.
Mögliche Hausmittel gegen Schnarchen
Schnarchen kann den Schlaf des Schnarchers ebenso wie den seines Partners zur Hölle machen. Zum Glück gibt es eine Reihe von Hausmitteln, die helfen können, das Schnarchen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren oder zu beseitigen. Hier ist eine Liste der besten und am einfachsten durchzuführenden Hausmittel:
- Honig: Honig hat auch entzündungshemmende Eigenschaften, die die Entspannung der Rachenmuskulatur und Entzündungen, die das Schnarchen verursachen können, fördern. Ein Teelöffel Honig in einer Tasse heißem Tee oder Wasser vor dem Schlafengehen kann helfen, die Atemwege zu beruhigen und das Schnarchen zu stoppen. Honig hilft, den Hals weniger irritierend zu machen und das Gewebe im Rachen weniger zu vibrieren, was das Schnarchen betrifft.
- Pfefferminzöl: Pfefferminzöl hat die Fähigkeit, verstopfte Nasen zu klären und die Atemwege zu öffnen. Wenn eine kleine Menge Pfefferminzöl in ein Glas Wasser gegeben und dann gegurgelt wird, kann der Patient auch das Brennen in der Nase und im Hals lindern. Die abschwellende und kühlende Wirkung des Pfefferminzöls löst im Allgemeinen die Verstopfung.
- Schlafposition ändern: Die Schlafposition spielt auch eine wesentliche Rolle beim Schnarchen. Das Schlafen auf dem Rücken kann dazu führen, dass die Zunge und das Gaumengewebe sich zurückziehen und die Atemwege blockieren. Ein einfacher Weg, das zu verhindern, ist das Annähen eines Tennisballs an die Rückseite eines Schlafanzugs. Das verhindert, dass der Patient auf seinen Rücken kugelt, während er schläft, und zwingt ihn, auf seiner Seite zu schlafen, was das Schnarchen verringert.
- Luftbefeuchter: Trockene Luft allein kann die Atemwege reizen und daher Schnarchen verursachen. Ein Luftbefeuchter im Schlafzimmer kann dazu beitragen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Schleimhäute zu beruhigen. Es wird das Austrocknen der Atemwege verhindern und daher sowohl das Reizen als auch das Schnarchen reduzieren. Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit hält die Atemwege.
- Kräutertees: Kräutertees wie Kamille und Lavendel haben sich als beruhigend und medizinisch wirksam erwiesen. Solche Tees haben auch die Fähigkeit, die Rachenmuskeln zu beruhigen und einen erholsamen Schlaf zu fördern. Ein entspannter Körper und Geist helfen, die Atemwege frei von Staus zu halten und das Schnarchen zu verhindern. Einen Kräutertee zu trinken, kann also nicht nur beim Schlafen helfen, sondern auch beim Schnarchen.
Anatomische Unterschiede
Frauen haben im Allgemeinen kleinere Atemwege als Männer, was bedeutet, dass eine Verengung oder ein Verschluss der Atemwege dementsprechend schwerwiegendere Auswirkungen haben kann. Solche anatomischen Verhältnisse haben oft dazu geführt, dass eine Person, insbesondere eine Frau, selbst bei weniger schwerwiegenden Verengungen schnarcht, insbesondere wenn zusätzliche Faktoren wie Allergien oder Nasenverstopfungen hinzukommen.
Schnarchen bei Frauen
Frauenschnarchen wird durch viele der gleichen Faktoren verursacht, die auch das Schnarchen bei Männern verursachen, aber es gibt auch einige spezifische Faktoren, die Frauen betreffen. Dazu gehören hormonelle Veränderungen und besondere Lebensphasen, die das Risiko für Schnarchen erhöhen können.
Hormonelle Veränderungen
- Schwangerschaft: Die Frau erlebt während der Schwangerschaft eine signifikante hormonelle Umstellung, bei der verschiedene physiologische Prozesse durchlaufen werden. Ein gesteigerter Progesteronspiegel kann das Atmungssystem beeinflussen und auch die Erschlaffung der Rachenmuskulatur fördern, was das Schnarchen begünstigt. Zudem können Schwangerschaftsbedingte Gewichtszunahmen und Wassereinlagerungen die Atemwege verengen und das Schnarchen verstärken.
- Menopause: Die Atemwegsmuskeln können mit den Wechseljahren erschlaffen, in denen der Östrogenspiegel sinkt. Noch ein Grund mehr, um mit dem Schnarchen vorsichtig zu sein. Frauen legen normalerweise in den Wechseljahren an Gewicht zu. Übergewicht ist ein weiterer Risikofaktor für das Schnarchen. Hormonelle Schwankungen können zudem die Schleimhäute in den Atemwegen beeinflussen, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Schnarchen führt.
Behandlungsmöglichkeiten für Frauen
- Spezielle Kissen: Anti-Schnarch-Kissen sind so konstruiert, dass sie die Ausrichtung von Kopf und Nacken unterstützen und somit tatsächlich dazu beitragen, den Atemweg frei zu halten. Es fördert das Schlafen auf der Seite, damit die Zunge und das Gaumengewebe nicht die Atemwege blockieren. Das Schnarchen kann so stark minimiert werden, dass die ergonomische Unterstützung die Atemwege während des Schlafs frei hält.
- Nasenpflaster: Nasenpflaster können helfen, durch Öffnen der Nasenlöcher die Atmung durch die Nase zu unterstützen. Sie ziehen die Nasenflügel nach oben, um den Nasenpassus zu öffnen und dadurch das lästige Schnarchen zu reduzieren. Insbesondere in Fällen verstopfter Nasen, die durch Erkältungen oder Allergien hervorgerufen werden, können Nasenpflaster eine effektive und einfache Lösung bieten.
- Lebensstiländerungen: Schnarchen kann durch das Management des Gewichts durch eine ausgewogenere Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung verringert werden. Das Entfernen von überschüssigem Gewicht verringert den Druck auf die Atemwege, was dazu beiträgt, das Schnarchen zu vermeiden. Es ist auch wahrscheinlich, dass der Verzicht auf Alkohol und Beruhigungsmittel vor dem Schlafengehen die Muskelentspannung im Rachen verringert und somit das Schnarchen vermindert.
- Hormontherapie: Eine Hormonersatztherapie kann manchmal auch verwendet werden, um die mit der Menopause verbundenen Beschwerden zu lindern und das Schnarchen zu verringern. Dies erfolgt jedoch nur auf ärztliche Anweisung, da diese Therapie mit vielen Risiken und Nebenwirkungen verbunden sein kann.
Schnarchen bei Männern
Männer neigen dazu, mehr zu schnarchen aufgrund ihrer Anatomie und ihres Körpergewichts. Hier sind einige spezifische Tipps, die Männern helfen können, das Schnarchen zu reduzieren:
- Gewichtsreduktion: Ein höheres Körpergewicht, insbesondere im Bereich des Halses, erhöht den Druck auf die Atemwege und fördert das Schnarchen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität können helfen, Übergewicht abzubauen und den Druck auf die Atemwege zu verringern, wodurch das Schnarchen reduziert wird.
- Alkohol vermeiden: Alkohol entspannt die Halsmuskeln, was das Schnarchen begünstigen kann. Der Konsum von Alkohol kann vermieden werden, besonders kurz vor dem Schlafengehen, um eine gewisse Muskelentspannung und das Offenhalten der Atemwege zu erreichen, wodurch das Schnarchen verringert wird.
- Rauchen aufgeben: Es hat eine entzündungshemmende Wirkung und kann Irritationen in den Atemwegen lindern. Durch das Beenden des Rauchens kann sich die Gesundheit der Atemwege verbessern und es kann zu einer Verringerung des Schnarchens kommen.
- Schlafposition ändern: Damit Sie keine Atemwegsblockade riskieren, ist es ratsam, wenn Sie in Seitenlage schlafen. Es gibt spezielle Kissen, welche helfen können, während des Schlafens in der Seitenlage zu bleiben und dadurch das Schnarchen zu minimieren.
- Nasale Dekongestiva: Um eine Verstopfung der Nasenwege zu lindern, gibt es die Möglichkeit, entweder auf Nasensprays oder Nasenpflaster zurückzugreifen. Diese Produkte können die Nasenatmung verbessern und das Schnarchrisiko verringern.
- Luftbefeuchter: Trockene Luft kann ein Reizmittel für die Atmung sein und das Schnarchen verstärken. Ein Luftbefeuchter im Schlafzimmer kann dazu beitragen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und es den Schleimhäuten zu erleichtern, wodurch das Schnarchen verringert wird.
Schnarchen, zu welchem Arzt gehen?
Wenn die einfachen Hausmittel und Lebensstiländerungen nicht funktioniert haben, dann ist es an der Zeit, einen Arzt aufzusuchen. Dies sind die Fachleute, die Sie für ein Schnarchproblem aufsuchen sollten:
Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO)
Ein HNO-Arzt kann auch strukturelle Bedingungen der Atemwege identifizieren, die als Ursache für das Schnarchen dienen könnten, wie beispielsweise vergrößerte Mandeln, Nasenpolypen oder eine abweichende Nasenscheidewand. Der HNO-Arzt kann auch Behandlungsmöglichkeiten wie chirurgische Eingriffe zur Beseitigung dieser Hindernisse vorschlagen.
Schlafmediziner
Ein Schlafmediziner ist ein Arzt, der auf die Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen spezialisiert ist. Wenn das Schnarchen auf das Vorliegen einer Schlafapnoe hinweist, einer potenziell lebensbedrohlichen Schlafstörung, bei der die Atemwege einer Person während des Schlafs kollabieren, kann ein Schlafmediziner Tests wie eine Polysomnographie (Schlafstudie) durchführen. Diese Tests helfen, die Schwere der Schlafapnoe zu bestimmen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten wie die CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure) zu verschreiben.
MKG-Chirurgen und Zahnärzte mit Spezialisierung auf Schlafmedizin
Einige Zahnärzte spezialisieren sich auf die Anpassung und Herstellung von Schlafapnoe- und Schnarchtherapie-Geräten. Diese Geräte können dazu beitragen, die Atemwege offen zu halten und das Schnarchen zu reduzieren.
Fazit
Schnarchen ist sehr weit verbreitet und hat viele Ursachen, wie zum Beispiel Übergewicht, Alkohol, Rückenlage beim Schlafen und nasale Verstopfungen. Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten, darunter Gewichtsreduktion, Vermeidung von Alkohol, Änderung der Schlafposition, nasale Dekongestiva, Aufgabe des Rauchens, CPAP-Therapie und chirurgische Eingriffe. Hausmittel in Form von Honig, Pfefferminzöl, Schlafposition, Luftbefeuchtern und Kräutertees können auch helfen. Weibliches Schnarchen kann auf hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft und der Menopause zurückzuführen sein. Männliches Schnarchen kann durch spezielle Anti-Schnarch-Geräte und Änderungen des Lebensstils behandelt werden. Konsultieren Sie rechtzeitig einen Arzt, um die richtige Behandlung zu finden.
Weitere Informationen und Terminvereinbarung:
Wir können Sie umfassend zu diesem Thema beraten und einen maßgeschneiderten Behandlungsplan erstellen. Schnarchen kann leicht behandelt werden, indem man den Lebensstil ändert, spezielle Anti-Schnarch-Geräte benutzt und einen Arzt konsultiert.
Interdisziplinäre Expertise aus einer Hand
Dr. med. Thomas Franke hat sich in seiner jahrelangen Erfahrung als approbierter Arzt, Zahnarzt und Facharzt für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie ein umfangreiches Wissensrepertoire angeeignet.
Aus diesem ist sein spezieller Behandlungsansatz erwachsen, das bei seinen Patienten ganzheitlich ansetzt und interdisziplinär ausgerichtet ist.